Autor

Wer bin ich?

Paul W. Rizzi
Dip. Ing. Dr. mont.
* 11.06.1945 in Kötschach

Was tat ich?

Gymnasium Lienz
Studium an der Montanistischen Universität Leoben
Assistent am Lehrstuhl für Tiefbohrtechnik und Promotion
Reservoir Engineer bei BEB/Exxon/Shell, Hannover
Leitung der Informationsabteilung bei BEB/Exxon/Shell
IT/ORG-Manager bei VP Schickedanz, Nürnberg
Technischer Vorstand bei VP Schickedanz
Vorstandsvorsitzender PTS Forschung und Beratung, München/Dresden

Was bin ich?

Privatier, Börsianer, Familienforscher, Web-Surfer, Autor und Publizist,
der als scharfer Analytiker und harscher Kritiker
über den Zustand der Welt frustriert und um die Zukunft besorgt ist.

 

Unsere scheinbar so heile Welt

Wir Europäer leben seit dem Zweiten Weltkrieg in einer heilen Welt. Die Europäische Union schuf einen Platz des Friedens und Wohlstands. Dem Großteil der hier lebenden Menschen geht es gut, ja sogar sehr gut. Das Alltagsleben der Mehrheit ist frei von existenziellen Sorgen und oft genug von Zufriedenheit und Lebensfreude erfüllt.

Was also gibt Anlass zu Frustration und Besorgnis? Es ist der Blick hinter die Fassade des scheinbar so ungetrübt vorbeiziehenden, von allen leichtfüßig und gedankenlos verbrauchten Alltags. Wer heute keine Fragen stellt und das Leben unkritisch konsumiert, wird mit dem Zustand unserer Welt zufrieden sein. Wer hinter die Fassade blickt, muss erschreckt aufwachen.

Hinter der Fassade herrschen Krieg, Terrorismus, Hunger, Armut, soziale Spannungen und Verbrechersyndikate. Das ist nichts Neues und die Menschheit hat sich längst daran gewöhnt, in Parallelwelten zu leben. Während Hochglanzwerbung, heile Welt, Glamour und Eitelkeit den Superbowl beherrschten, verhungern Menschen im Sudan und Jemen des Jahres 2024. Während Tausende im Krieg Russlands gegen die Ukraine ihr Leben lassen, gehen Menschen ein paar hundert Kilometer weiter unbeeinflusst ihrem gewohnten Tagwerk nach. Ein globales Bewusstsein für eine bessere Welt hat es noch nie gegeben und wird es nie geben.

Über all dies muss man frustriert sein, zumal nicht einmal die Chance zur Änderung besteht. Alle Einflussnahme darauf erschöpft sich in Almosen und Hilfsprogrammen, die das schlechte Gewissen beschwichtigen helfen, aber an den Wurzeln des Übels nicht das Geringste bewirken. An solch zerbrochene Gesellschaft und gespaltene Welt haben sich die auf der Sonnenseite Lebenden seit Jahrhunderten gewöhnt. Man lebt doch gut, warum soll man sich um etwas kümmern, das man ohnehin nicht ändern kann? Gedankenlosigkeit ist das Opium der heilen Welt. Ohne sie erfüllte der Blick hinter die Fassade nicht nur mit Frustration, sondern könnte ob der Übermacht an Ungerechtigkeit in den Wahnsinn treiben.

Es gehört zum Fundament einer zufriedenen Gesellschaft, ihr das Opium des Scheins der heilen Welt einzuträufeln. Wer dieses Opium konsumiert, wird manipuliert und lebt zufrieden leichten Sinns. Wer seine Sinne schärft und den Schein kritisch durchdringt, kann als Mensch in und mit dieser Gesellschaft nicht zufrieden, sondern muss ob der Mängel und Risiken frustriert sein. Unsere Welt ist nur scheinbar heil.

Es ist ausgeschlossen die Komplexität einer pluralistischen Gesellschaft in ihrem Zustand und ihrer Wirkung auf die Menschen objektiv und gar für alle gültig zu beschreiben. Man kann den Zustand der Verfasstheit einer Gesellschaft jedoch an drei elementaren Kriterien menschlicher Existenz festlegen.

Wohlstand Freiheit heile Welt

Wohlstand

Global Wealth

Wer will nicht in Wohlstand leben? Wer will nicht gar reich sein? Der Traum vom Reichtum und die Prasserei im Reichtum begleiteten die Menschheitsgeschichte ebenso durch alle Jahrtausende wie auf der anderen Seite Armut, Hunger und Not. Einen fairen Ausgleich zwischen diesen Welten gab es nie. Zwischen arm und reich lebt die Mehrheit der Menschen auf der Grundlage eines ausreichenden Wohlstands, den sie sich durch ihre soziale Zugehörigkeit, Arbeit, Ausbildung, berufliche Stellung und Einkommen erwarb. Die Tüchtigkeit jedes Einzelnen bestimmte das Maß seines Wohlstands, ohne dass Reichtum entstand.

War Reichtum bis an das Ende des 20. Jahrhunderts vielfach nur einer schmalen Oberschicht des Adels vorbehalten, so hat sich die Zahl der Reichen über die letzten Jahrzehnte vervielfacht. Rund 40% der Weltbevölkerung besitzen zwar ein Privatvermögen von über einer Million Dollar [Quelle: Verteilung des Reichtums auf der Welt im Jahr 2022], aber insgesamt besaßen 99,9% der Weltbevölkerung nur 19% der gesamten Vermögenswerte dieser Welt (Bild, 2010). Weniger als 100.000 Menschen (0,001% der Weltbevölkerung) kontrollierten mehr als 30% des weltweiten Finanzvermögens [Quelle: Vermögensverteilung].

Einer der Gründe für die Entstehung derartigen Reichtums liegt in der Entwicklung der globalen Finanzmärkte. Der Wertpapierhandel nahm seit den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts nach Volumen und Risiken gigantisch zu und ließ nicht nur erfolgreiche Spekulanten in besonderem Maße reich und reicher werden, sondern mehrte auch den Wohlstand breiter Bevölkerungsschichten.

Risiken der Finanzmärkte

Der gigantische Aufschwung an den Finanzmärkten schuf unbezweifelbar großen Reichtum in weiten Teilen der Welt und in den Taschen der Superreichen. Er brachte aber auch immense Risiken mit sich, die beim Eintritt der Lehman Brothers Pleite deutlich zu Tage traten. Ein Kollaps der gesamten Finanzwelt und ein globaler Wohlstandsverlust waren damals nicht ausgeschlossen.

GDP, Schulden, Derivate

Die Ursache der immensen Risiken an den Finanzmärkten resultiert aus dem überbordenden Handel mit viel zu gering besicherten Wertpapieren. Um die Dimension des Derivatemarktes zu begreifen, hilft ein einfacher Vergleich [Bild-Quellen: GDP, Current Global Public Debt, Notional Amount of OTC-Derivatives]. Gemessen am weltweiten GDP sind die öffentlichen Haushalte mit knapp 60% verschuldet. Die gesamten Schulden, incl. der hier nicht ausgewiesenen Schulden von Unternehmen und privaten Haushalten, belaufen sich auf weit über 100%. Es besteht also sowohl ein hohes Ausfallrisiko durch die übermäßige Verschuldung (siehe Griechenland-Krise, 2015), aber noch viel mehr durch das riesige Volumen an Derivaten, deren Wertsicherung deutlich unter 5% der Investitionssumme liegt (siehe Lehman Brothers Pleite, 2008).

Der Derivatemarkt stellt eine unterirdische Magmakammer eines heißen Vulkans dar, der jederzeit ausbrechen kann, auf dem die Finanzwelt aber ungeniert um das goldene Kalb tanzt. Seitdem die Nationalbanken weltweit begonnen haben, das Ausfallrisiko durch den Aufkauf fauler Derivate drastisch zu reduzieren, wurde der Tanz auf dem Vulkan und die Spekulation mit Derivaten erkennbar weniger riskant. Als Folge spekuliert es sich schon fast komfortabel - und um die Werthaltigkeit des Geldes, die praktisch nicht mehr existiert, kümmert sich niemand mehr.

Auf diesem unbesicherten, im Grunde wertlosen und hochspekulativen Boden wächst der Reichtum der Reichen und macht die Armen noch ärmer. Dass mancher auf diesem Boden auch ausrutscht, liegt in der Natur der Spekulation (siehe Rene Benko, 2024).

Spekulation tut not

Fassen wir zusammen: große Teile des weltweiten Reichtums beruhen auf Spekulationsgeschäften, deren Risiko durch steuernde Maßnahmen der Nationalbanken seit der Lehman Brothers Pleite beschränkt wird. Die stete Angst vor dem Schwarzen Schwan mit dem totalen Kollaps der Finanzmärkte ist dadurch so stark reduziert worden, dass man spekulieren muss, will man wenigstens ein gewisses Maß an Reichtum erwerben. Es macht keinen Sinn, nur frustriert auf die Gewinne anderer und in die eigenen leeren Taschen zu schauen. Man muss selbst spekulieren, um sich ein Stück vom Kuchen abschneiden zu können und seinen Wohlstand zu mehren. Wer nicht spekuliert, ist selbst schuld und am Ende frustriert, nichts von dem Reichtum abbekommen zu haben.

Dass man erfolgreich spekulieren kann, ohne über all die existierenden Fallstricke zu stolpern und an den zahlreichen Risiken zu scheitern, beschreibe ich auf meiner Website.

Freiheit

Die Mehrheit der Menschen in Regionen wie Europa hat wenig Anlass, sich über mangelnde Freiheit zu beklagen. Das Leben in Demokratien erscheint als frei und weitgehend uneingeschränkt. Dieser Eindruck entspricht leider nicht den Tatsachen. Demokratien schwinden weltweit zusehends, bedroht durch Autokratien, Diktaturen und Terror, die sich mehr und mehr in die versumpfende Landschaft der Demokratien ausdehnen. Selbst dort, wo man noch von echter Demokratie sprechen kann, herrscht Missstand durch miserable Politiker und fehlende ausreichende Partizipation der Bevölkerung.

Ein Rundblick durch das politische Personal lässt einen verzweifeln über Inkompetenz, Heuchelei, Lügen und Verdrehungen, Schaumschlägerei, falschen Versprechen und einfallloses Politmarketing. Kaum eine politische Person, der man als Vorbild zu folgen gewillt ist. Die Skala reicht von Hetzern über Meinungsvergifter und Gesundbetern bis zu Dummköpfen. Wen soll ein intelligenter Wähler noch wählen? Wählen heißt auswählen. Auswählen bedeutet, einem Angebot das Gute zu entnehmen. Was wenn das Angebot nur noch aus Schlechtem besteht? Die Wahlbereitschaft muss in Verweigerung münden. Es ist unschwer zu verkennen, warum Wahlen immer weniger Teilnahme bekommen – die Qualität des Angebots an politischem Personal fehlt! Hingegen beschweren sich Politiker über die fehlende Stimmabgabe der Bürger. Sie sagen nicht, ihr müsst wählen, sie sagen ihr müsst eure Stimme abgeben. Was für eine Diskrepanz zwischen Stimme abgeben und Qualität wählen. Gibt man die Stimme ab, hat man keine mehr. Nichts anderes wünschen sich wohl Politiker. Gib mir deine Stimme, damit ich damit machen kann, was ich will. Eine Vereinbarung zwischen Politiker und Wähler über die Art der Verwendung der Stimme des Wählers gibt es nicht.

Eine Demokratie sollte gewährleisten, dass politische, mediale und öffentliche Meinung eine faire Basis bilden, auf der sich jeder Bürger seine eigene Meinung bilden kann. Davon sind wir weit entfernt. Politiker betreiben Marketing in eigener Sache mit nur einem Fokus, nämlich die nächste Wahl möglichst zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Mit Wahrheit und Aufrichtigkeit kommt man da nicht weit. Also werden die Dinge geschönt, zurechtgedreht und man gibt sich heuchlerisch besorgt um die Anliegen der Bürger. Und wenn das alles nicht reicht, scheut man sich auch nicht vor Manipulation. In diesem Sog stellen die Medien immer weniger die vierte Gewalt dar, sondern segeln oft genug im Fahrwasser der allgemeinen Politmeinung. Dass Alternative Medien in diesem Spektrum ihr Unwesen treiben, muss vor dem Hintergrund des Sittenverfalls nicht wundern. Die Manipulation der Menschen wird mehr und mehr zur Gefahr durch die Möglichkeiten, die das Internet und die Künstliche Intelligenz schufen. Der vollständig manipulierte und gänzlich unfreie Mensch ist keine Mär mehr, sondern wird zur bitteren Realität, an deren Ende keine Freiheit mehr besteht.

Es steht schlecht, sehr schlecht um die Freiheit der Menschen. Nur wer genügend Selbständigkeit und kritisches Bewusstsein besitzt, wird sich seine Freiheit bewahren können, muss aber über den Rest frustriert sein.

heile Welt

ka Schmäh net

Das gesunde Leben in einer heilen Welt zählt zu den wichtigsten Grundlagen menschlicher Existenz. Warum lässt die Menschheit es daher seit Jahrzehnten zu, diese Grundlage auf das Schlimmste zu beschädigen und zu zerstören? – Wir reden über die Zerstörung unserer Umwelt und über die drohende Klimakatastrophe.

Gut, wir können zu Recht sagen, wir wussten lange nicht, was wir mit der Industrialisierung der Welt ausgelöst haben. Aber spätestens seit den siebziger Jahren des letzte Jahrhunderts wissen wir, dass wir mit unseren Prozessen unserem Lebensraum schweren Schaden zufügen. Jahr für Jahr nimmt das Ausmaß der Schäden zu. Jahr für Jahr beten Politik, Wirtschaft und Finanzen das Problem klein und flüchten sich in beschwichtigende, aber unzulängliche Aktionen.

Die Wissenschaft spricht eine andere Sprache und ihre Warnungen und Prognosen lassen in eine Zukunft des Horrors auf dieser Erde blicken. Es ist unwichtig, wie genau die Prognosen über die Klimaerwärmung, das Artensterben und die Naturkatastrophen sind, sie liegen in jedem Fall weit über der Grenze, die noch Unversehrtheit, Wohlbefinden und gesundes Leben beinhaltet.

Es frustrieren mich die Unfähigkeit und der Unwille der Führenden in Politik, Wirtschaft und Finanzen, die Fahrt in die Klimahölle zu vermeiden. Es frustriert mich, dasss Idioten und Egoisten die Tatsachen der Klimaerwärmung leugnen. Es frustriert mich, dasss die große Mehrheit die Tatsachen zwar anerkennt, aber nichts Entscheidendes dagegen unternimmt, noch unternehmen kann. Es frustrieren mich die Klimaaktivisten mit ihrem effekthaschenden und wirkungslosen Widerstand. Es frustriert mich am meisten, dass die bestehenden Chancen zur Bekämpfung der Klimaerwärmung nicht nachhaltig ergriffen, sondern vertan werden. Es frustriert mich am stärksten, genau zu wissen, was getan werden müsste, aber zur völligen Tatenlosigkeit verdammt zu sein.

Die Fahrt in die Hölle hat begonnen und nimmt Geschwindigkeit auf. An ihrem Ende droht der Untergang der Welt, wenn nicht noch ein Wunder passiert!