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Kernstämme der Familie Rizzi
Rizzi-Mannsbilder
Wo ereignete sich was?
Familienforschung
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von etwa 1400 bis heute
Prähistorie
Niemand weiß, wie die Geschichte der Menschheit vom Anbeginn an verlaufen ist, und schon gar nicht, wie die Geschichte unserer Vorfahren vor Nicolaus Rizzi verlief. Aber man kann sich verdeutlichen, was in der Erdgeschichte geschah, und man kann eine Fiktion entwickeln, wo die Rizzi vor dem Beginn der Antike gelebt haben hätten können.
Schon vor tausenden von Jahren wollten die Menschen wissen, woher sie kommen und wie die Welt entstanden war. Es gab Geschichten darüber, die von Generation zu Generation überliefert wurden, bis vor rund 900 Jahren vor Christus eine Schriftkultur entstand. Die Anfänge der Bibel stammen aus dieser Zeit und so auch die Geschichte, Gott habe die Welt in sieben Tagen erschaffen und am letzten Tag Adam und Eva in das Paradies gesetzt.
Aber weder sind Adam und Eva die Ureltern der Menschen noch hat ein Gott die Welt erschaffen. Dieses Märchen der römisch-katholischen Kirche kann heutzutage bestenfalls noch Menschen überzeugen, die statt zu wissen nur glauben. Die Kirche hat die Wissenschaften spät, aber im späten Mittelalter schließlich doch anerkannt. Es wäre für die Kirche höchste Zeit, die menschliche Evolutionsgeschichte anzuerkennen und mit dem Märchen für Gläubige aufzuräumen. In der Moderne kann die biblische Schöpfungsgeschichte bestenfalls noch als Comic Bestand haben, was der biblischen Geschichte zumindest eine äußerst schöpferische Neuauflage zukommen ließe. Dafür wird die Kirche, falls je überhaupt, noch Jahrhunderte brauchen.

Tatsache ist nach gegenwärtigem Stand der Wissenschaften, dass die Entstehung der Welt als Urknall definiert wird (Bild 1). Den Urknall versteht selbst die Wissenschaft noch nicht vollständig und schon gar nicht, was vor dem Urknall gewesen sein könnte. Alles, was unser Wissen heute hergibt, führt dazu, die bekannte Ausdehnung des Universums rückwärts zu betrachten und ihrer Schrumpfung zu folgen.
Lässt man die Zeit rückwärts laufen, so kommt man an einem Punkt, an dem sich das Universum so verkleinert, dass es in einem unendlich kleinen Punkt verschwindet. Das ist der Moment des Urknalls, zu dem sich Materie, Raum und Zeit vor 13,8 Milliarden Jahren bildeten. Aber bis es zum ersten Leben und bis es zu den ersten Menschen kam, vergingen noch viele weitere Milliarden Jahre.
Die Wissenschaft ist sich nicht einig, wann erstes Leben auf der Erde entstand. Vor etwa 4,6 Milliarden Jahren hatte sich die Urerde aus einem Gemisch von Staubpartikeln und kleineren Materiebrocken zu einer glutflüssigen Kugel verdichtet. Doch noch über viele hundert Millionen Jahre wurde sie von umherschwirrenden Meteoriten bombardiert und aufgeheizt. Erst als sie ihre Bahn vor rund 3,9 Milliarden Jahren von solchen Geschossen quasi leergefegt hatte, konnte sie sich genügend abkühlen, erstarren und die ältesten heute noch erhaltenen Gesteine bilden. Es müssen wieder Millionen Jahre vergehen, ehe erstes Leben auf der Erde entsteht. Die Schätzungen darüber, wann dies geschah, gehen weit auseinander und liegen zwischen 3,5 und 2,7 Milliarden Jahren vor unserer Zeit. Wann auch immer die erste Zelle entstand, auch dann dauerte es in der Folge wieder Milliarden Jahre bis sich komplexere Lebensformen gebildet hatten.
Zu Beginn des Kambriums vor rund 540 Millionen Jahren – einer Zeit, ab der erste gute Erkenntnisse über die Vergangenheit bestehen – besaß die Erde bereits eine beeindruckende Landschaft von Wäldern und Meeren, in denen sich zahlreiche Tiere tummelten. Aber von unseren Vorfahren war noch weit und breit keine Spur zu sehen.
Die Zeitspanne der 540 Millionen Jahre musste beinahe verstrichen sein, ehe vor rund vier Millionen Jahren die menschliche Existenz begann. Irgendwann vor rund vier Millionen Jahren ließ die Evolution in Südafrika aus den Affen die ersten Hominini entstehen und vor 3,2 Millionen Jahren wurde Lucy geboren (Bild 2). Sie ist jenes Wesen, das als Ergebnis jüngster Knochenfunde als unsere Urmutter angesehen werden darf. Diese Feststellung wird sich noch verändern, so wie künftig noch ältere Knochen gefunden werden.
Lucys Aussehen unterschied sich mehr als deutlich von dem hübschen Wesen heutiger Frauen. Sie war kleinwüchsig, hatte einen behaarten Körper, lange Arme, kurze Beine und einen kleinen Kopf. Sie konnte sehr gut klettern und hatte ein kräftiges Gebiss, weil sie sich vornehmlich von hartfaseriger Nahrung aus der Savanne ernährte.
Lucy war keine Mutter im Sinne unserer Familie, sondern ein menschenähnliches Wesen, das unter seinesgleichen noch ohne soziale Strukturen lebte. Die ersten Menschen wurden geboren, lebten, zeugten und starben – Generation für Generation, ohne dass es ein Bewusstsein für die Generationen gab. Sie lebten ohne jede Geschichte. Ausschließlich die Evolution bestimmte den Lauf der Entwicklung.
So vergingen weitere 2,5 Millionen Jahre ehe in Afrika die Steinzeit als Epoche unserer Ur- und Frühgeschichte anbrach. Der Name verrät schon, was in der Evolutionsgeschichte unserer Vorfahren passiert war. Sie erlernten die Herstellung und den Gebrauch erster Werkzeuge aus Stein (vor allem Feuerstein) und ihr Aussehen hatte sich im Verhältnis zu Lucy deutlich gewandelt (Bild 3). Sie waren wesentlich größer, hatten kürzere Arme, längere Beine und einen deutlich größeren Kopf. Sie ernährten sich nicht mehr nur von Gräsern, sondern durch den Gebrauch der Steinwerkzeuge konnten sie sich auch von Tieren ernähren, ohne dass sie zu Beginn der Steinzeit bereits jagten.

Alle unsere Vorfahren lebten bis vor zwei Millionen Jahren in Afrika. Damals hatte sich „homo erectus“ entwickelt und entschloss sich, Afrika zu verlassen und nach Georgien zu ziehen. Verwandte zogen weiter nach Spanien, wo sie vor rund einer Million Jahre lebten. Alle unsere Verwandten machten zu dieser Zeit nicht einmal 20.000 Menschen aus und würden heute gut und gerne in eine einzige Kleinstadt passen. Innerhalb der letzten einen Million Jahre verteilten sich unsere Vorfahren zwar über weite Teile Afrikas, Europas und Asiens, aber es waren letztlich die Vorfahren aus Afrika, die sich zum heutigen Menschen entwickelten und zum „homo sapiens“ wurden.
Unsere Vorfahren schlugen schmalere Splitter von den Feuersteinen ab und fertigen daraus Klingen an. Außerdem war es von nun an üblich, Knochen zu bearbeiten. Nicht nur Waffen entstanden auf diese Weise. Schmuck, Dekoration und Musikinstrumente wurden gefertigt und es entstanden die ersten Höhlenmalereien. Die Menschheit war aus der Evolutionsgeschichte namenloser Generationsabfolgen herausgetreten und hatte ein Gesellschaftsbewusstsein entwickelt. Die Menschen lebten in Familien, die wiederum Teil eines Sippenverbandes waren, konnten sprechen und kommunizieren, gingen gemeinsam auf die Jagd und pflegten erste künstlerische Tätigkeiten.
Homo sapiens verdrängte im Laufe der folgenden Jahrtausende alle anderen Menschentypen und besiedelte nach und nach nicht nur Afrika, Europa und Asien, sondern auch Australien und vor etwa 15.000 Jahren Amerika. Homo sapiens war nunmehr überall auf der Welt anzutreffen.
Etwa um 10.000 vor Christi Geburt endete die letzte Eiszeit und für die Menschen entstanden neue Lebensbedingungen. Das Mammut und andere große Jagdbeute waren verschwunden und Standwild trat an ihre Stelle, so dass die Menschen sesshaft wurden, da sie dem Wild nicht mehr folgen mussten. Sie begannen mit der Fischerei, siedelten und bestatteten ihre Toten in Grabstätten, weil die Vorstellung in ihr Bewusstsein gedrungen war, nach dem Tod könnte es noch ein anderes Leben geben.
Um etwa 6.000 v. Chr., als im Orient bereits die Kupferzeit angebrochen war, gehörte es für die Menschen bereits zum Selbstverständnis, Siedlungen zu gründen. Damit war der Beginn von Ackerbau und Viehzucht verbunden und dem Namen der Zeit gerecht werdend wurde aus Bergwerken Kupfererz gewonnen und zu Kupfer verhüttet. Aus einzelnen Siedlungen entstanden Verbände, die während der Kupfer- und der nachfolgenden Bronzezeit schließlich zur Bildung von Staaten und Völkern führten.
Während dieser Zeit, ab 10.000 vor Christi Geburt, können wir uns vorstellen, dass die Vorfahren der Rizzi bereits irgendwo in Mesopotamien lebten (Bild 4). Mesopotamien gehört zu den wichtigsten kulturellen Entwicklungszentren des Alten Orients, in welchem sich Menschen erstmals dauerhaft niederließen. Es entwickelten sich Stadtstaaten und Königreiche, es wurde die Schrift, die erste Rechtsordnung, der Ziegelstein, der Streitwagen, das Bier und die Keramik erfunden bzw. geschaffen. Die erste Hochkultur der Menschheitsgeschichte entstand hier und in der Folge das Reich der Assyrer ab rund 2000 v. Chr. bis in die Anfangszeit der Antike.
Bildverzeichnis:
Bild 1: Die Entwicklung des Universums nach dem Urknall, spektrum.de, NASA/WMAP Science Team, dt. Bearbeitung: SuW-Grafik (Ausschnitt)
Bild 2: Skeletal Cast of "Lucy", von H. Lorren Au Jr/ZUMA Press/Corbis, Smithonian Institute
Bild 3: Neandertaler, von FAZ Media, (c) FAZ
Bild 4: Karte von Mesopotamien, von Goran tek-en, CCA Share Alike 4.0