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- Er war der Herausgeber des Biographischen Lexikons des Kaiserthums Österreich und ein Freund von Vinzenz Rizzi. Er erhielt für seine Verdienste den Titel Ritter von Wurzbach-Tannenberg. In seinem Lexikon schrieb er zur Genealogie des Geschlechts von Wurzbach-Tannenberg wie folgt:
Die vorhandenen Nachrichten über den Ursprung dieses Geschlechtes führen denselben in die reußischen Lande. Die Familie scheint im 16. oder zu Anfang des 17. Jahrhunderts ihren Besitz verloren zu haben, und die Wirren des dreißigjährigen Krieges verursachten, wie bei so vielen deutschen Adelsgeschlechtern, auch ihren Verfall. Infolge der ungünstigen Verhältnisse zerstreute sich die Familie, und fehlen urkundliche Nachrichten über deren weitere Schicksale bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts, um welche Zeit aus der Ehe Christian Adolfs von Wurzbach mit Aloisia Astfeld von Waldsassen drei Söhne: Johann Jonathan, Samuel und Ludwig hervorgingen, welche sich wieder nach verschiedenen Richtungen wendeten.
Attila schreibt hierzu: Constantin lebte - aufgrund mündlicher Familienüberlieferung - zeit seines Lebens in der Überzeugung, seine Urgroßeltern seien Christian Gustav Adolph v. Wurzbach und Aloisia Astfeld von Waldsassen (vermutlich muss es Waldsachsen heißen) gewesen, deren Vorfahren im 15. Jahrhundert ihren Besitz an die Familie v. Watzdorf verloren haben sollen. Wurzbachs Vater Maximilian (Adelserwerber 1854) verwies 1821 offiziell auf den alten deutschen Adel und das alte Wappen seiner Familie. Neueste, zumeist urkundlich belegte Forschungsergebnisse widerlegen diese Überlieferung zumindest - will man nicht völlig davon abrücken - hinsichtlich der zeitlichen Einordnung von Christian Gustav Adolph und der Aloisia; sollte es sie gegeben haben, dann müssen sie vor der Mitte des 16. Jahrhunderts gelebt haben. Sicher ist, dass die Familie, soweit dies bislang urkundlich zurückverfolgt werden kann, ihren Ursprung in einem evangelischen Pfarrhaus des frühen 17. Jahrhunderts im ehemals reußischen Ort Wurzbach hatte.
Konstantin schrieb weiter: Ludwig zog nach Preußen und starb als k. preußischer Hauptmann.
Johann Jonathan (gest. 1783, richtig 1795) wurde öffentlicher Lehrer zu Mannheim in Baden. Seine Enkel Franz Justus, ein Sohn des Gründers und Directors der trefflichen nachmals königlichen Handelsschule in Nürnberg Justus Daniel, und Jacob, ein Neffe desselben, wanderten nach Amerika aus, erwarben dort Grundbesitz und sind die Begründer einer zahlreichen gegenwärtig in Texas und New-York blühenden Nachkommenschaft, in welcher Charles Wurzbach als Rechtsanwalt und Mitglied der Legislatur in Texas eine hervorragende Stellung einnimmt.
Samuel (geb. 1751, richtig 1753) trat in österreichische Kriegsdienste und starb als Hauptmann im Jahre 1807. Sein einziger Sohn Maximilian (geb. 1781, gest. 1854) ist der gemeinschaftliche Stammvater der österreichischen Freiherren, Ritter und Edlen von Wurzbach. Was die Standeserhöhungen betrifft, so gelangte der österreichische erbländische Adel mit dem Prädicate von Tannenberg durch den Rechtsgelehrten Maximilian Wurzbach mit Diplom vom 5. November 1854 in die Familie, nachdem derselbe bereits 1821 um Verleihung des österreichischen Adelsstandes, unter Hinweisung auf den alten deutschen Adel seines Geschlechtes, gebeten hatte.
Den Ritterstand erlangte Constantin von Wurzbach, dem anläßlich des Erscheinens des 25. Bandes seines Lexikons bekannt gegeben wurde, daß er sich in Anerkennung der Bedeutung dieses Werkes eine Gnade von Seiner Majestät dem Kaiser erbitten dürfe. Da er sehr leidend und kaum mehr im Stande war, neben seinem amtlichen Berufe der Fortsetzung seiner lexikalischen Arbeit obzuliegen, so erbat er sich die Beurlaubung von seinem Dienste bis zur Vollendung seines Werkes. Diese wurde ihm, unter gleichzeitiger Verleihung des Ordens der eisernen Krone dritter Classe, ertheilt, worauf er den Ordensstatuten gemäß mit Diplom vom 28. Februar 1874 den österreichischen Ritterstand erhielt.
Karl, der älteste Bruder des Verfassers dieses Lexikons, wurde bei Gelegenheit seines Rücktrittes vom Amte eines Landespräsidenten in Krain im Jahre 1872 in den Freiherrenstand erhoben.
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