| Notizen |
- Am 14. d. M. wurde der k. k. Steuereinnehmer, Herr Ferdinand Harbacher, zu Grabe getragen. In der Blüte des Mannesalters, im 45. Lebensjahre stehend, raffte ihn nach kurzem, schweren Leiden der Tod dahin. Der Verlust dieses Mannes, welcher durch 14 Jahre als musterhafter, pflichttreuer Beamter in unserem Orte wirkte, wird in allen Kreisen der Bevölkerung auf das Schmerzlichste empfunden. Die verlassene Witwe beklagt den Verlust eines liebevollen und treuen Gatten, der verwaiste Sohn den eines braven, opferfreudigen Vaters. Der Amtscollege verlor in ihm einen wackeren, lieben Berufsgenossen, der aufging in der gewissenhaften Pflichterfüllung. Die kernhafte Aufrichtigkeit, die strenge Wahrheitsliebe, die unverbrüchliche Treue gegen den Freund, die stete Bereitwilligkeit, mit Rath und That beizustehen und zu helfen, sein freundliches, heiteres, entgegenkommendes Benehmen im Amts-, sowie im Privatverkehre, sind Tugenden, welche der Verblichene in sich vereinigte. Die Schule verliert in ihm einen opferwilligen Förderer, welcher als Obmann des Ortsschulrathes das fortschrittliche Gedeihen derselben stets vor Augen hatte. Der Gesangverein, dessen Obmann Harbacher war, der Schulpfennigverein beklagen den Verlust eines ihrer thätigsten Mitglieder. Die Armen, und besonders die armen Kinder hatten in ihm einen stillen Wohlthäter, welcher reichlich, spendete, verloren. Harbacher war ein Mann von echt deutscher, fortschrittlicher Gesinnung, ein treuer Sohn des deutschen Volkes. Die vielen schönen Kranzspenden, die große Zahl der Leidtragenden, die seinem Sarge folgten, legten Zeugnis ab von der Sympathie, welcher sich der Verblichene erfreute. Der k. k. Bezirkshauptmann von Wolfsberg Herr Carl Murmayr, Amtscollegen und Freunde von Wolfsberg, Obdach und unseren benachbarten Orten waren eingetroffen, um dem Dahingeschiedenen die letzte Ehre zu erweisen. Der Gesangverein sang zwei ergreifende Trauerchöre. Die Erde sei dem Braven leicht, Ehre seinem Andenken!
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