Es ist nicht belegbar, dass die folgenden Daten dem Ehemann von Marianne Seligstein zuzuordnen sind, aber es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit. Josef Seligstein wurde 1866 als Sohn von Samuel Seligstein and Recha Seligstein geboren, studierte Jura (in Jena?) und promovierte circa 1894. 1895 tauchte er laut Wiener Adressbuch als Dr. Josef Seligstein in der Augustinerstr. 8 auf. Er hielt 1895 einen Vortrag beim Oesterreichischen Alpenclub über „Bergfahrten im Engadin“. 1896 wurde er in den Verwaltungsrat der Portland-Cementfabrik Lengenfeld (Dovje bei Jesenice) gewählt. Es ist nicht auszuschließen, dass gute Beziehungen seiner Schwiegermutter dabei geholfen haben könnten. Im selben Jahr 1895 wird Josef als Gründer des Österreichischen Touring-Clubs ausgewiesen. 1897 wurde er Mitglied der Österreichischen Geographischen Gesellschaft.
Um etwa 1900 schrieb Henriette von Motesiczky in ihrem Tagebuch „Meine Erste Begegnung mit Hofmannsthal“, dass ihr Geliebter Edmund von Dr. Seligstein zu einer Gemsenjagd nach Kärnten eingeladen wurde und dort lange blieb. Weiters schrieb sie: "Einmal machte ich auch, von Dr. Seligstein eingeladen, mit Edmund eine Gamsjagd mit; ich habe sie aber nicht genossen; Hochgebirge und Steigen waren nichts für mich". Wenn Josefs Schwiegermutter Johanna I aus dem Erbe ihres Mannes noch Almen mit einer Jagd besaß, so würde das ausgezeichnet ins Bild der Einladung der Motesiczky passen.
1906 wurde Josef als regelmäßiger Teilnehmer in der Fechtabteilung des Wiener Athletik-Sportclubs geführt und er war Präsident des Stahlwerkes Weißenfels (Fusine in Valromana). 1909 wurde er Präsident der Portland Zementfabriks AG Lengenfeld.
Josefs Ehe wurde geschieden und er wohnte danach offenbar als Millionär in Berlin, als der er einen Prozess auf Unterhaltszahlungen gegen seine Tochter Else (Schmidt, * ~1900) zu bestreiten hatte. In der Nazi-Zeit musste er aus Berlin fliehen und wurde nach Belgien deportiert, von wo aus er offenbar nach London fliehen konnte und dort starb.